Gemeinsam mit Interessierten aus dem Quartier und der Expertin Frau Dr. Hanna Hinrichs haben wir über Möglichkeiten aber auch Herausforderungen von Zwischennutzungen gesprochen: Ganz passend in einer momentan leerstehenden ehemaligen Fleischerei im Quartier.
Zwischennutzungen meint hierbei die zeitlich begrenzte Nutzung eines Leerstandes oder einer brach liegenden Fläche, die mit geringen Investitionen umgesetzt werden kann. Dies kann sich dabei sowohl auf eine aktive und kreative Nutzung als auch auf eine reine Schaufenstergestaltung beziehen. Anhand von Beispielen – vom Pop-Up-Laden in Altena über das Repair-Café im Wisenviertel in Witten hin zur Genossenschaft baroma eG in Solingen – wurde anschaulich vermittelt, was unter Zwischennutzungen zu verstehen ist, welche Vielfalt hier vorherrscht und wer in diesen mitgewirkt hat.
Auch wenn Zwischennutzungen nicht für alle aktuellen Herausforderungen in den Quartieren eine Lösung bieten kann und nicht für alle Ideen geeignet erscheint, so kann sie doch helfen, insbesondere in Straßenzügen mit vermehrtem Leerstand, das Quartier attraktiver und belebter zu gestalten. Zudem kann Zwischennutzung engagierten Personen die Möglichkeit bieten, sich ohne viel Risiko auszuprobieren und Geschäftsideen (weiter)zu entwickeln.
Herausforderung bleibt, Immobilienbesitzer und Eigentümer zu erreichen und von möglichen Chancen zu überzeugen. Hierfür wünschenswert wäre eine Sensibilisierung für das Thema, da insbesondere für Eigentümer Zwischennutzungen viel Potenzial bieten kann. Bestehen bleiben mögliche rechtliche Hürden, wie etwa Nutzungsänderungen. Hier ließe sich, so wie es zum Beispiel in Stuttgart oder Bremen bereits gehandhabt, Leitfäden und Orientierungshilfen für potenzielle Zwischennutzer entwickeln, um Behördengänge zu erleichtern.